Ausstellungen im Heimatmuseum

Die Strohuhr von Otto Wegener

Otto Wegeners Strohuhr – Ein Wahrzeichen der Stadt

Das Glanzstück und Highlight unserer Ausstellungen im Heimatmuseum ist eine fast 120 Jahre alte Strohuhr. Zwischen 1892 und 1907 erbaute der Strasburger Schuhmachermeister Otto Wegener (*23.02.1869 – †17.05.1945) in mühevoller Handarbeit eine 175 cm hohe und etwa 2500 g schwere Uhr komplett aus Roggen- und Haferstroh – ohne Leim oder andere Bindemittel. Es befindet sich keine Feder, kein Metall am oder im Uhrwerk.

Die Strohhalme wurden bearbeitet und die Halme, die zur Herstellung geforderter Teile des Gerüsts und des Uhrwerks dienten, wurden durch drei- bis vierfaches Ineinanderstecken zu kleinen Holzbalken verstärkt. Das Ziffernblatt und die Schmuckteile der Vorderseite wurden aus hohlen Strohhalmen gestaltet. Die Verbindung der einzelnen Teilstücke erfolgte durch Stifte, die aus zwar dünnen, aber ebenfalls ineinander gesteckten Hälmchen bestehen. Die Enden wurden nicht abgeschnitten, so blieben sie sichtbar und wurden durch Stiftchen aus Strohbruchstückchen quer gesichert.

Früher lief die Strohuhr – angetrieben von einem 200 g schweren Strohkörbchen – 6 Stunden lang. Heute ist die Uhr leider nicht mehr funktionstüchtig.
Im Jahr 1994 übergab der Großneffe des Erbauers Günther Giuard dieses einzigartige Wunderwerk der Stadt Strasburg (Um.) als Leihgabe für das Heimatmuseum, 1999 erfolgte dann die Schenkung.
Seither kann die Strohuhr in unserem Heimatmuseum bewundert werden.

Das Hugenottenkreuz ist ein speziell gestaltetes Kreuz, das früher unter den französischen Protestanten, den sogenannten Hugenotten, verbreitet war.

Hugenotten in Strasburg (Um.)

„Hugenotten“ ist die seit etwa 1560 gebräuchliche Bezeichnung für die französischen christlichen Protestanten im vorrevolutionären Frankreich. 1661 begannen starke Verfolgungen der Hugenotten unter Ludwig XIV. – durch sein Edikt von Fontainebleau im Jahre 1685 löste er eine Fluchtwelle von etwa 250.000 Hugenotten aus.

So flüchteten 1691 etwa 244 Hugenotten auch nach Strasburg (Um.). Hier lebten zu dieser Zeit in Folge des Dreißigjährigen Krieges nur noch etwa 45 Familien.

Die Hugenotten brachten verschiedene Berufe wie Böttcher, Brauer, Gerber, Weber, Maurer, Zimmerer, Tabakbauern, Ärzte und Prediger mit.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Strasburger Hugenottenkolonie zur siebtgrößten Kolonie französischer Protestanten in Deutschland.

Die französischen Familiennamen gibt es zu Teil bis heute und zeugen vom Einfluss der französisch-reformierten Gemeinde.

Weitere Informationen finden Sie hier: Hugenotten

Foto: Nordkurier

Historische Schulstube

Seit November 2022 existiert im Nebengebäude des Museums die historische Schulstube – eingerichtet von Herrn Roland Brauchler.
Der komplett eingerichtete Klassenraum zeigt, wie man früher Bildung vermittelte – inklusive Rohrstock, Schiefertafel, Schwämmchen und Tintenfass.
Die alten Schulmöbel, aber auch diverses Anschauungsmittel – mit viel Liebe ausgewählt und platziert – versetzen die Besucher in das letzte Jahrhundert zurück.
Ergänzt wird die historische Schulstube durch die über 1.500 Exemplare umfassende Sammlung von historischen Schulbüchern und Unterrichtshilfen aus über einem Jahrhundert.

Führungen können auch über eine Terminvereinbarung wahrgenommen werden.

Am 30.09.2010 wurde die "Ausstellung zum Leben und Wirken von Max Schmeling" im Heimatmuseum Strasburg (um.) eröffnet.

Max-Schmeling-Ausstellung

Durch die Max-Schmeling-Stiftung wurde die Stadt Strasburg (Um.) darüber informiert, dass ein Teil des Nachlasses von Max Schmeling in mehrere Museen der Bundesrepublik Deutschland verteilt werden soll. Um neben den vielen erfolgreichen Projekten der Max-Schmeling-Stiftung in unserer Region ein weiteres Projekt hinzuzufügen, wurde die Idee geboren, in Strasburg (Um.) eine ständige Ausstellung des Sportlers, Unternehmers und Menschen Max Schmeling einzurichten. Gemeinsam mit der Gemeinde Klein Luckow versuchen wir, umfassende Informationen an Besucher und Gäste weiterzugeben. Mit der Auflösung des Büros der Coca-Cola Niederlassung Hamburg und vielen Gegenständen aus dem Nachlass von Max Schmeling haben wir das Arbeitszimmer im Museum aufbauen können. Die politischen Vertreter der Stadt Strasburg (Um.) beauftragten den Bürgermeister nach Beratung im Museumsbeirat und im Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales, eine Ausstellung über Max Schmeling zu organisieren. Mit der Beschlussfassung in der Stadtvertretung Strasburg (Um.) am 23.06.2010 wurde der Grundstein für die ständige Ausstellung über Max Schmeling im Heimatmuseum gelegt.

Mehr Informationen zu Max Schmeling finden Sie auf der Website der Max-Schmeling-Stiftung: www.max-schmeling-stiftung.de

"Fayencen Stettiner Art", Foto: Hoffmann

Das Töpferhandwerk in Strasburg

Die ältesten Spuren des Töpferhandwerks wurden beim Bau eines Hauses in der Mauerstraße aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts entdeckt. Dies ist der einzige Beleg, dass bereits im Mittelalter Töpfer in Strasburg tätig waren.
Durch die archäologischen Funde und Befunde bekommt Strasburg (Um.) die Bedeutung eines Herstellungszentrums für sog. „Fayencen Stettiner Art“. Es wurde ebenfalls deutlich, dass die Strasburger Werkstätten keinesfalls ausschließlich diese Fayencen herstellten. Sie produzierten auch glasierte rote Irdenware mit und ohne Malhorndekor. 
Die Produktpalette reichte von Geschirrkeramik über Ofenkacheln und Blumentöpfen bis hin zu Spielzeugfigürchen. 
Die Ausstellung zeigt die Geschichte des Töpferhandwerks in Strasburg (Um.). Exponate sind unter anderem Fayencen Stettiner Art, Ofenkacheln des 19. und 20. Jahrhunderts sowie zwei vollständig erhaltene Öfen aus dieser Zeit.

Galerie im Museum

Seit nun schon vielen Jahren finden in der Kleinen Galerie des Museums vielfältige Kunst-Ausstellungen, Sonderausstellungen und auch Lesungen statt. Vor allem Künstler der Region geben hier Einblick in ihr Schaffen. Einen Überblick über die aktuellen Ausstellungen finden Sie unter Ausstellungen.